Über das Zusammenwirken
 von Schülern, Referendaren, Lehrern ...

Zum Setting

 
Wie andere spezielle Praxisfelder der Psychoanalytischen Pädagogik – Sonderpädagogik, Behindertenpädagogik, Sozialpädagogik – unterscheidet sich die psychoanalytische Pädagogik der Schule zunächst mit ihrer grundlegenden Orientierung an der Idee der Bildung durch eine kategorische Abstinenz gegenüber klinischen Anwendungen der Psychoanalyse. Nur so können die Entwicklungsmöglichkeiten und die spezifischen Potenziale der psychoanalytischen Metapsychologie und die Heuristiken der psychoanalytischen Methode für schulische Lern- und Bildungsprozesse nutzbar gemacht werden.

Die psychoanalytische Pädagogik der Schule versteht sich daher als eine eigene Disziplin mit eigener Forschungslogik, die sich im Referenzrahmen der Psychoanalytischen Pädagogik den speziellen Anforderungen an die Gestaltung von Lern- und Bildungsprozessen in der Schule stellen muss.
Die Vernunft des Settings Unterrichts ist eine andere als die Vernunft des therapeutischen Dialogs.

Bereits die Pioniere der Psychoanalytischen Pädagogik haben sich mit den Problemen schulischer Bildungsprozesse befasst – August Aichhorn (1878-1949), Siegfried Bernfeld (1892-1953) Fritz Redl (1902-1988), Bruno Bettelheim (1903-1990), Hans Zulliger (1893-1965). Die Aporien der differenten Praxisfelder und einer – zunächst noch unreflektierten – „Anwendungen“ der Psychoanalyse auf Pädagogik waren in den Anfängen der psychoanalytischen Bewegung noch kein zentrales Thema.