Die Vernunft des Settings 

 

Die psychoanalytische Pädagogik der Schule arbeitet an der Erweiterung und Vertiefung des Verständnisses von schulischen Lern- und Bildungsprozessen. 

- durch Einbeziehung des Dynamischen-Unbewussten in die situativen Heuristiken von Lehrerinnen und Lehrer; 

- durch Beachtung der Affektregulierungsprozesse und deren Berücksichtigung für Lernen, Erfahrungsbildung und Subjektbildung in Prozessen der Mentalisierung; 

- durch eine beziehungsanalytische Sicht auf Konfliktpotenziale, die sich im Unterricht und in der Schule ergeben; 

-durch Anerkennung und Beachtung der in der Adoleszenz sich bildenden Entwicklungsbedürfnisse der Schülerinnen und Schüler; 

- durch ein Verständnis des Unterrichts als Setting, Rahmen und Prozess, in dem Wissensvermittlung stets auf eine entsprechende Rationalität des Settings angewiesen ist, um den in der Verfassung vorgegebenen Bildungsauftrag zu erfüllen;
 

- durch ein Verständnis von der Lehrerrolle, das sich zum Risiko der Verbundenheit mit den Schülerinnen und Schülern hin öffnet, um für Probleme der Inklusion und Heterogenität im Unterricht nachhaltig wirksame Lösungen zu finden; 

 

Methodischen Prämissen der psychoanalytischen Methode und der unverzichtbaren Elemente eines psychoanalytisch-pädagogischen Settings das dessen Vernunft begründen kann – gleichschwebende Aufmerksamkeit, Reverie und Containing, Übertragung und Gegenübertragung – müssen daher in dieser Sichtweise modifiziert werden.